Viele Therapeuten sind an Sitzungen zwischen 45 und 60 Minuten gewöhnt. Sie denken häufig, es sei unmöglich eine gute Therapie in weniger Zeit zu gewährleisten.
Viele Professionelle aus dem medizinischen und helfenden Bereich haben selbst diesen Luxus von 45 bis 60 Minuten nicht.
Allgemeinpraktizierende, somatische Spezialisten wie Kardiologen, Gynäkologen, Endokrinologen (besonders Diabetologen), Neurologen, Notärzte und viele andere Menschen in helfenden Berufen, die ihr Bestes tun, um in nützlicher Art und Weise zu agieren, zu reden und zu helfen. Aber sie haben häufig kein Modell, keine Regeln, denen sie folgen können.
Dieser Ansatz ist für diese Menschen gedacht. Luc Isebaert entwickelte diesen Ansatz, als er feststellte, dass seine Warteliste immer länger und länger wurde, bis dass Menschen bis zu drei Monate auf einen Termin warteten. Er dachte, dies sei unethisch. Also begann er an Montagnachmittagen ohne Termine zu arbeiten, von 12 Uhr an bis kein Patient mehr da war. Die ersten Sitzungen dauerten zwischen 15 und 20 Minuten, Folgesitzungen zwischen 5 bis 10 Minuten. Die häufigste Sitzungsdauer dauerte dann zwischen 4 und 5 Minuten für Patienten, die der Meinung waren, keine weitere Therapie zu benötigen.
In diesem Workshop wird Luc Isebaert ein Modell beschreiben, das zeigt, wie eine nützliche therapeutische Kommunikation in sehr kurzer Zeit stattfinden kann. Jeder Praktiker kann davon nehmen, was ihm oder ihr beliebt und es auf die eigene Weise anwenden.
Dabei werden Symptome und Probleme betrachtet, und geeignete Fragestellungen (Eröffnungfragen, lösungsorientierte Fragen etc.) dargestellt. Im Weiteren werden nützliche Techniken vorgestellt wie z.B. Achtsames Zuhören und Beobachtung und Echogeben. Der Umgang mit Zielen in diesem Ansatz wird gezeigt, sowie der hilfreiche Umgang mit Ressourcen und Fähigkeiten. Placebofaktoren und die therapeutische Haltung sind ein weiterer Aspekt. Wie wird der Patient für Hausaufgaben vorbereitet? Und welche Hausaufgaben sind nützlich? Und selbstverständlich werden die drei Fragen für ein glückliches Leben erörtert.
1. Was habe ich heute getan, mit dem ich zufrieden sein kann?
2. Was hat jemand anderes getan, mit dem ich zufrieden oder dankbar sein kann?
3. Was sehe, höre, fühle, rieche oder schmecke ich, mit dem ich zufrieden oder dankbar sein kann?